Virale Erreger

Influenza A und B Virus (Grippe)

Für den Menschen sind die weltweit verbreiteten, saisonal
auftretenden Influenza A- und B-Viren besonders relevant. Diese
Saison-bedingten Influenza Grippewellen treten in Deutschland meist nach
dem Jahreswechsel auf, wobei die Influenza-Aktivität in den ersten
beiden Monaten des Jahres ihren Höhepunkt erreicht und sich meist über
4-8 Wochen erstreckt. Eine Übertragung von Influenzaviren erfolgt
überwiegend durch die sogenannte Tröpfcheninfektion, vor allem beim
Husten oder Niesen. Aber auch kontaminierte Oberflächen, wie z. B. in
öffentlichen Verkehrsmitteln oder beim Einkaufen stellen ein Risiko für
eine Infektion dar. Die Inkubationszeit ist mit 1-2 Tagen
vergleichsweise kurz. Der plötzliche Erkrankungsbeginn ist durch die
typischen Influenzasymptome wie Fieber, Husten oder Halsschmerzen sowie
Muskel- und/ oder Kopfschmerzen gekennzeichnet. Weitere Symptome können
allgemeine Schwäche, Schweißausbrüche, Schnupfen, selten auch Übelkeit
und Erbrechen oder Durchfall sein. Das Risiko einer Atemwegsinfektion
inklusive der Influenza-Grippe kann vermindert werden, wenn bestimmte
Hygienemaßnahmen, wie z.B. Händewaschen und Abstandhalten zu Personen
mit Symptomen einer akuten Atemwegserkrankung eingehalten werden.
Weiterhin stellt die Influenzaimpfung eine wichtige Präventionsmaßnahme
dar, die jährlich, vor Beginn der Influenzasaison, durchgeführt werden
kann. Weiterführende Informationen finden Sie auf den Seiten des
Robert-Koch-Instituts.

SARS-CoV-2 Virus (Corona)

SARS-CoV-2 ist ein pandemisches Coronavirus, das Anfang 2020
als Auslöser der schweren Atemwegserkrankung COVID-19 identifiziert
wurde. Der Hauptübertragungsweg erfolgt über die sogenannte
Tröpfcheninfektion, bei der virushaltiger Partikel, die beim Atmen,
Husten, Sprechen und Niesen entstehen, respiratorisch aufgenommen
werden.  Die Dauer von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Erkrankung
beträgt ca. 3-5 Tage. Das SARS-CoV-2 Virus verursacht vor allem
Infektionen der Atemwege, kann aber auch andere Organe betreffen. Zu den
typischen Symptomen, die bei einer SARS-CoV-2 Infektion auftreten,
gehören vor allem Husten, Fieber, Schnupfen und die Störung des Geruchs
und/oder Geschmackssinns. Weitere Begleitsymptome können Halsschmerzen,
Atemnot, Kopf- und Gliederschmerzen, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust,
Übelkeit, Bauchschmerzen, Erbrechen, Durchfall, eine
Bindehautentzündung, Hautausschlag und eine Lymphknotenschwellung sein. 
Die Krankheitszeichen und die Schwere des Verlaufs von COVID-19 sind
sehr unterschiedlich; sie können ganz ausbleiben, aber auch schwere
Verläufe bis hin zu tödlichen sind möglich. Eine wichtige Schutzmaßnahme
vor COVID-19 bietet die Impfung. Sie schützt vor schweren
Krankheitsverläufen, bietet jedoch keinen hundertprozentigen Schutz.
Weiterführende Informationen finden Sie auf den Seiten des
Robert-Koch-Instituts.

Respiratorisches Synzytial Virus (RSV)

Das RS-Virus ist weltweit verbreitet und verursacht akute
Erkrankungen der oberen und unteren Atemwege. Es zählt zu den
bedeutendsten Erregern von Atemwegsinfektionen bei Säuglingen und
Kleinkindern. Eine Übertragung des RS-Virus erfolgt durch die sogenannte
Tröpfcheninfektion, bei der virushaltige Partikel von erkrankten
Personen über Husten oder Niesen abgegeben werden. Die Inkubationszeit
beträgt durchschnittlich ca. 5 Tage. Die RSV-Saison beginnt im Herbst
und endet im Frühjahr, wobei die RSV-Aktivität in den ersten beiden
Monaten des Jahres ihren Höhenpunkt erreicht. Eine RSV-Infektion kann
das Symptomspektrum von einer einfachen Atemwegsinfektion bis zu einer
schweren beatmungspflichtigen Erkrankung der unteren Atemwege zeigen
oder auch völlig asymptomatisch verlaufen. Weiterführende Informationen
finden Sie auf den Seiten des Robert-Koch-Instituts.

Bakterielle Erreger

Bordetella pertussis (Keuchhusten)

Bordetella pertussis ist
der bakterielle Erreger des Keuchhustens. Die Ansteckungsgefahr ist das
ganze Jahr über gegeben, die Inzidenz ist jedoch in den Herbst- und
Wintermonaten höher als im Rest des Jahres. B. pertussis ist
hochgradig ansteckend. Die Übertragung erfolgt durch eine
Tröpfcheninfektion (Husten, Niesen, Sprechen). Mit dem Ende der
Inkubationszeit (ca. 9 – 10 Tage) beginnt die Ansteckungsfähigkeit des
Bakteriums und erreicht ihren Höhepunkt während der ersten beiden
Krankheitswochen. Durch eine antibiotische Therapie kann sich die
Ansteckungsfähigkeit verkürzen. Keuchhusten kann mehrere Wochen bis
Monate andauern. Bei Jugendlichen und Erwachsenen als auch bei vielen
geimpften Kindern verläuft eine B. pertussis Infektion jedoch
oftmals als lang andauernder Husten, ohne die klassischen
Begleitsymptome wie z.B. anfallsartiger Husten, Atemgeräusche beim
Einatmen oder Erbrechen. Säuglinge haben das höchste Risiko für
schwerwiegende Komplikationen, wie z.B. eine Lungenentzündung. Zur
Prophylaxe von B. pertussisInfektionen stehen Impfstoffe zur
Verfügung, die Bestandteil der routinemäßigen Impfungen im Kindesalter
sind. Weiterführende Informationen und Therapieempfehlungen finden Sie
auf den Seiten des Robert-Koch-Instituts.

Bordetella parapertussis

Bordetella parapertussis ist ein mit Bordetella pertussis
eng verwandter, bakterieller Erreger und verursacht ein
keuchhustenähnliches Krankheitsbild. Aufgrund der fehlenden Synthese des
Pertussis-Toxins zeichnet sich die Infektion aber durch einen milderen
und kürzeren Krankheitsverlauf aus. Die Übertragung von B. parapertussis
erfolgt über Tröpfchen, die der Erkrankte aushustet. Eine Impfung gegen
diesen Erreger gibt es derzeit nicht. Weiterführende Informationen und
Therapieempfehlungen finden Sie auf den Seiten des
Robert-Koch-Instituts.

Chlamydophila pneumoniae

Chlamydophila pneumoniae ist ein weltweit verbreiteter bakterieller Erreger von respiratorischen Infektionen beim Menschen. Eine Ansteckung mit C. pneumoniae
erfolgt über die Luft und durch Speichelkontakt von Mensch zu Mensch.
Die Inkubationszeit beträgt schätzungsweise 1 – 4 Wochen. C. pneumoniae
kann Infektionen der oberen Atemwege verursachen, wie z.B. Entzündungen
des Rachens, der Nasennebenhöhlen oder der Bronchien. Auch
Lungenentzündungen sind möglich. Bei vielen Menschen treten jedoch nur
leichte Symptome auf oder die Infektion verläuft komplett symptomlos.
Eine Impfung gegen C. pneumoniae gibt es nicht. Auch hier kann
man durch die Einhaltung allgemeiner Hygieneregeln sowie durch
Kontaktbeschränkung zu Betroffenen einer Infektion vorbeugen.
Weiterführende Informationen und Therapieempfehlungen finden Sie auf den
Seiten des Robert-Koch-Instituts.

Haemophilus influenzae

Haemophilus influenzae ist ein
bakterieller Erreger, der ausschließlich beim Menschen vorkommt und vor
allem auf den Schleimhäuten der oberen Atemwege zu finden ist. Der H. influenzae vom Serotyp B stellt eine der schwersten bakteriellen Infektionen in den ersten fünf Lebensjahren dar. H. influenzae
Infektionen können verschiedene Symptome, wie z.B. eine
Nasennebenhöhlenentzündung oder eine Bronchitis verursachen. Andere
Organe, wie Augen oder Ohren, können ebenfalls betroffen sein. Invasive H. influenzae
Erkrankungen zeigen sich am häufigsten als Sepsis, Meningitis oder
Pneumonie. Die Übertragung des Erregers erfolgt durch Tröpfcheninfektion
z.B. beim Husten oder Niesen sowie durch den Kontakt mit infektiösen
Atemwegssekreten. Zu den präventiven Maßnahmen gehört vor allem die
Schutzimpfung gegen den H. influenzae Typ B. Weiterführende Informationen und Therapieempfehlungen finden Sie auf den Seiten des Robert-Koch-Instituts.

Legionella pneumophila

Legionella pneumophila ist der
bakterielle Erreger der Legionärskrankheit und des Pontiac-Fiebers.  Bei
der Legionärskrankheit handelt es sich um eine schwere Form der
Lungenentzündung, die mit Fieber, Durchfall, Kopfschmerzen und
Desorientiertheit einhergeht. Das Pontiac-Fieber ist eine akute,
selbstlimitierende respiratorische Erkrankung mit Husten und Schnupfen,
die meist nach etwa einer Woche spontan ausheilt. Legionellen gehören zu
den Umweltkeimen und sind in einer geringen Zahl als natürlicher
Bestandteil in Oberflächengewässern und im Grundwasser auffindbar.
Typische Infektionsquellen für den Menschen sind vor allem
Warmwasserleitungen mit nicht ausreichend erhitztem Wasser (< 60 °C)
und Klimaanlagen.  Eine Übertragung erfolgt in der Regel über die Luft,
meist durch das Einatmen von erregerhaltigen Aerosolen aus Wasserhähnen,
Duschköpfen und Klimaanlagen. Weiterführende Informationen und
Therapieempfehlungen finden Sie auf den Seiten des
Robert-Koch-Instituts.

Mycoplasma pneumoniae

Mycoplasma pneumoniae ist ein
zellwandloses Bakterium und eine häufige Ursache von ambulant erworbenen
Lungenentzündungen in allen Altersgruppen. Die Symptome einer
Lungenentzündung aufgrund von M. pneumoniae sind in der Regel
mild und umfassen leichtes Fieber, Müdigkeit, Halsschmerzen und Husten.
Das Bakterium ist ansteckend und verbreitet sich durch
Tröpfcheninfektion, z.B. beim Husten oder Niesen. Die Ansteckungsdauer
beträgt in der Regel ca. zwei Wochen ab dem Einsetzen der Symptome. Als
vorbeugende Maßnahme, wird, wie bei anderen Atemwegsinfektionen auch,
das Abdecken des Mundes beim Husten oder Niesen sowie häufiges
Händewaschen mit Seife empfohlen.

Streptococcus pneumoniae

Streptococcus pneumoniae, auch
Pneumokokken genannt, ist ein bakterielle Erreger, der beim Menschen den
Nasen-Rachenraum besiedeln kann, aber nicht immer zu
Krankheitssymptomen führt. Infektionen mit Pneumokokken erfolgen meist
durch Tröpfcheninfektion, z.B. beim Sprechen, Husten oder Niesen und
können durch eine lokale Ausbreitung sowohl Krankheiten der oberen als
auch der unteren Atemwege hervorrufen. Gefährlich sind Pneumokokken vor
allem dann, wenn das Immunsystem ohnehin schon geschwächt ist. Besonders
schwerwiegend können invasive Pneumokokkenerkrankungen sein, bei denen
das Bakterium in sterile Körperregionen, wie z.B.
Gehirn-Rückenmark-Flüssigkeit eindringt und dort eine akute eitrige
Hirnhautentzündung hervorruft. Vorhandene Pneumokokkenimpfungen können
vor invasiven Infektionen durch Streptococcus pneumoniae schützen. Weiterführende Informationen und Therapieempfehlungen finden Sie auf den Seiten des Robert-Koch-Instituts.